Die Organspende muss freiwillig bleiben

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Es gibt einen besseren Weg zu mehr Spenderorganen

Gegenwärtig wird angedacht, in Deutschland mittels einer Widerspruchslösung den Mangel an Organen zu lindern. Somit würde hierzulande – wie etwa bereits in Österreich – jeder automatisch zum Organspender, wenn er zu Lebzeiten nicht ausdrücklich widersprochen hat. Dieses Ansinnen ist rundweg abzulehnen, denn eine Spende ist immer freiwillig, zudem besteht die Gefahr, dass sich Ärzte nicht mehr vollumfänglich um das eigene Leben bemühen, wenn ein gut betuchter Empfänger auf ein Organ wartet.

Egal ob Schulwesen, Energiewende oder Organspende – Katastrophen nehmen immer dann ihren Lauf, wenn Ideologen und Theoretiker unüberlegte Weichenstellungen vornehmen. Es ist nicht deren Stärke, Wechselwirkungen zu berücksichtigen und die Ergebnisse von zu wenig Lehrern, zu vielen Schülern, zu wenig Kraftwerken oder zu vielen Verbrauchern abzuschätzen. Hinsichtlich zu weniger Organe ist das gleiche Dilemma zu beobachten.

Die gleichen Protagonisten, die Deutschlands Wirtschaft gerade in den Abgrund reißen, machen sich nun auf, mit Zwang für mehr „Spenderorgane“ zu sorgen. Zwang war noch nie dazu geeignet, etwas Positives zu bewirken. Ganz zu schweigen davon, dass eine Organspende etwas sehr Intimes und Persönliches, somit ein unschätzbar wertvolles Geschenk ist. Man möchte meinen, dass die Spender entsprechend behandelt werden.

Wie eine Mutter schilderte, ist dies jedoch nicht der Fall [1]. Wie kann es sein, dass man einem Menschen Organe entnommen hat, den Leichnam jedoch nicht respektvoll behandelt? Warum werden Kanülen nicht entfernt, Ketten sowie Ringe zerrissen oder geraubt und ist der Tote auf Kosten der Familie zu begraben? Warum kein Ehrenbegräbnis auf Kosten der Kranken- oder Staatskasse inklusive Übernahme der Grabpflegekosten? Sind Organspender doch nicht so wertvoll, obgleich ihre Organe ein großes Geschäft für diverse Profiteure sind [2]?

Im Jahre 2012 erschütterte ein Transplantationsskandal an der Universität Göttingen die Menschen in Deutschland [4]. Damals wurden systematisch Akten gefälscht, um eigene Patienten bei der Vergabe von Lebern auf der Warteliste zu bevorzugen. Eine anonyme Anruferin hat damals die Deutsche Stiftung Organtransplantation darauf angesprochen, ob man dort Organe kaufen könne, woraufhin umfangreiche Ermittlungen aufgenommen wurden.

Und es gibt viel mit Organen zu verdienen. So kann aus einer Fallpauschalenliste von 2011 eruiert werden, was Krankenkassen damals bezahlten: Für eine Transplantation von Leber, Herz, Lunge samt Knochenmark oder Stammzellinfusion und 999 Stunden Beatmung sind damals bis zu 215.000 Euro berechnet worden. Eine Lungentransplantation mit Beatmung wurde für 140.000 Euro vorgenommen. Eine Nierentransplantation mit Komplikationen, einem sogenannten postoperativen Versagen, kostete damals rund 25.000 Euro [2]. Kein Wunder, dass sich kriminelle Mafia-Organisationen aufgemacht haben, ebenfalls von diesem „Geschäft“ zu profitieren [5].

Ein richtig großes Geschäft macht nach der Transplantation die Pharmaindustrie, da die Organempfänger ihr Leben lang immunsuppressive Medikamente einnehmen müssen, damit das fremde Organ nicht abgestoßen wird. Damals wurden für diese Medikamente rund 1,6 Milliarden Euro ausgegeben [2].

Damit diese Organe möglichst „sauber“ zu „gewinnen“ sind, bekommen Organspender bei der Entnahme keine Narkose. Die Bundesärztekammer hat dazu eine Erklärung abgegeben, dass der Hirntod dazu führt, dass ein Mensch keine Schmerzempfindung mehr hätte [2]. Im Jahre 2011 hat Prof. Lauchert jedoch klargestellt, dass nicht zu belegen ist, dass hirntote Personen tatsächlich über kein Schmerzempfinden mehr verfügen [2]. Daher ist es nur folgerichtig, dass Schweizer Ärzte die Organentnahme bei Hirntoten verbieten wollen [3].

Es ist daher kein Wunder, wenn so manche Krankenschwester, die die Vorgänge rund um die Organentnahme mitbekommt, die Transplantationsmedizin inzwischen grundsätzlich ablehnt [6].

Somit ist festzustellen, dass die Organspende ein großes Geschäft geworden ist, in dem Spender und Empfänger lediglich die Rolle von Werbeträgern spielen, damit für die wahren Profiteure der „Rubel rollt“.

Was spricht denn dagegen, den Kreis der Profiteure zu erweitern? Wenn auch die Organspender beziehungsweise deren Familien ähnliche Summen erhalten, die sich Krankenhäuser, Organisationen oder Ärzte einstecken, ist der Mangel an Organen sicher bald Geschichte, denn die Spender würden dann die Tortur einer Organentnahme auf sich nehmen, wenn sie sicher sein könnten, dass dadurch auch ihre Angehörigen finanziell profitieren.

Marktwirtschaft ist eben auch im Fall der Organspende segensreicher als Planwirtschaft und Zwang.

Vielen Dank für Ihre Lesezeit!

Ihr Wolfgang Fottner


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