Eine Entscheidung mit Weltkriegscharakter

Die Lieferung von F16 Kampfjets an die Ukraine macht fassungslos

Vordergründig werden Waffenlieferungen an die Ukraine als humanitäre Hilfen für das überfallenes Land bezeichnet. Es macht sprachlos, mit welch schönen Worten und welchem Einsatz ein Krieg, der immer mit unbeschreiblichem menschlichem Leid verbunden ist, am Laufen gehalten wird. Diesen Einsatzwillen hätte man sich gewünscht, als dieser Krieg noch nicht ausgebrochen war. Nun jetzt sogar noch F16-Kampfjets an die Ukraine zu liefern, ist an Menschenverachtung nicht mehr zu überbieten. Vielmehr ist es an der Zeit, einen sofortigen Waffenstillstand zu vereinbaren, der in Friedensgespräche münden muss.

Dass der Ukraine-Krieg nicht schon lange beendet wurde, ist nicht zuletzt dem ständigen Waffennachschub der NATO an die Ukraine anzulasten. Dieses Agieren soll helfen, den Krieg rascher zu beenden, wird jedoch das Gegenteil bewirken und lediglich das menschliche Leid auf beiden Seiten vergrößern. Dass nun auch noch F16-Kampfjets geliefert werden, ist an geistiger Armut nicht mehr zu überbieten.

Dieses moderne Waffensystem stellt man nicht mal eben am Rollfeld zur Nutzung ab. Vielmehr bedarf es einer Ausbildung von rund fünf Jahren, damit Piloten mit diesem fliegenden Kriegsgerät umgehen lernen. Die Kosten belaufen sich dabei auf mehrere Millionen Euro je Pilot. [1] Da die Ukraine über Kampfpiloten verfügt, sind dennoch rund 1,5 Jahre für deren Schulung anzusetzen. Es ist fraglich, ob diese Zeit in diesem Krieg für die Ukraine vorhanden ist, da schließlich die derzeit laufende Offensive mit diesen Flugzeugen unterstützt werden soll.

Es gibt daher nur zwei Möglichkeiten, soll der Einsatz möglich werden: Die ukrainischen Piloten wurden bereits ausgebildet oder die Flugzeuge werden von fremden Piloten geflogen. Beide Varianten sind hochexplosiv, denn das würde im ersten Fall bedeuten, dass die Ausbildung begann, als der Krieg noch gar nicht ausgebrochen war. Dies würde zur Aussage der ehemaligen Bundeskanzlerin Merkel passen, dass man mit dem nicht umgesetzten Minsker Vertrag der Ukraine Zeit geben wollte.

Sie sagte damals in einem Interview mit Zeit Online:

Und das Minsker Abkommen 2014 war der Versuch, der Ukraine Zeit zu geben. Sie hat diese Zeit hat auch genutzt, um stärker zu werden, wie man heute sieht.[2]

Ob diese Zeit auch genutzt wurde, ukrainische Piloten auf F16-Kampfflugzeugen auszubilden, wird sich dereinst herausstellen. Sollte dies jedoch nicht der Fall gewesen sein, so ist es unwahrscheinlich, dass ukrainische Piloten diese Maschinen in naher Zukunft fliegen werden. Hinzu kommt, dass dieses Flugzeug zwingend auf Unterstützung angewiesen ist, wie sie etwa AWACS-Flugzeuge leisten können. Diese unterstützen Kampfjets bei ihren Missionen mit Luftraumüberwachung. Dadurch kann das F16-Radar mit reduzierter Leistung betrieben werden, was die Ortung dieses Flugzeugs erschwert. [3] Eine direkte Konfrontation zwischen Russland und der NATO ist demnach vorprogrammiert.

Der Einsatz dieses Flugzeugs wird daher aus vielerlei Gründen zu einer Eskalation des Konflikts führen, was bis zum Einsatz von Atomwaffen führen kann, die wohl zunächst die Kommandostandorte und Flughäfen der US-Streitkräfte treffen werden. Es ist daher absolut unverantwortlich, dieses Waffensystem zum Einsatz zu bringen. Um diesen Konflikt beizulegen, gibt es ausschließlich den Weg des sofortigen Waffenstillstands mit anschließenden Friedensgesprächen.

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Ihr Wolfgang Fottner