Wenn Propaganda als Wahrheit verkauft wird

Desinformation im Zeichen des Krieges

In Kriegszeiten ist Propaganda allgegenwärtig. Das Ziel ist in der Regel, den Kriegsgegner als Unmenschen hinzustellen und die tatsächliche Lage an der Front sowie das unsägliche Leid der betroffenen Zivilbevölkerung zu verschleiern. Dass gegenwärtig auch noch publiziert wird, wie hoch der CO2-Ausstoß in einem Krieg ist, kann nur als perverse Geschmacklosigkeit bezeichnet werden.

Lügen zur Stimmungsmache im Krieg sind wohlbekannt. So haben etwa im Ersten Weltkrieg britische und amerikanische Zeitungen wahrheitswidrig berichtet, dass deutsche Soldaten belgischen Babys die Hände abtrennten, um diese dann zu kochen und zu essen [1]. Irakischen Soldaten wurde im Kuwait-Krieg vorgeworfen, Frühgeborene aus den Brutkästen geholt und zum Sterben auf den Boden gelegt zu haben [2]. In beiden Fällen wurde eine Lüge als Wahrheit verkündet, um wahlweise den Kriegsgegner zu dämonisieren, eine Rechtfertigung für den Kriegseintritt zu bekommen oder neue Kräfte für einen Krieg zu mobilisieren.

Vollends makaber wird es, wenn darüber berichtet wird, welche Umweltschäden ein Krieg produziert [3]. Wem es als Redakteur wichtig ist zu erwähnen, dass der Krieg in der Ukraine eine erschreckende Klima-Bilanz aufweist, outet sich als unbedarfter Schreiberling, der sich nicht bewusst ist, was es heißt, Hunger, Schmerzen und Todesangst in diesem Malstrom des Wahnsinns zu erleben.

Wem es darum geht, die Natur zu schützen, der darf darüber auch nicht die Menschen vergessen, die einem Krieg direkt ausgesetzt sind. In der Konsequenz muss daher alles darangesetzt werden, jeden Krieg auf der Stelle zu beenden, um Tod und Verstümmelung Einhalt zu gebieten. Es ist daher absolut unverständlich, dass der Papst wegen seiner deutlichen Worte hinsichtlich der Beendigung des Ukraine-Krieges kritisiert wurde [4].

Es ist bedrückend, feststellen zu müssen, dass die vollmundigen Friedensschwüre der letzten Jahrzehnte lediglich Lippenbekenntnisse aus Politikermund waren. Es wurde versäumt, Putin die Hand zu reichen, der bereits 2001 in seiner Rede im Bundestag davon sprach, dass es wichtig ist, ein Klima des Vertrauens aufzubauen und für eine Integration Russlands nach Europa warb [5],[6].

Nicht zuletzt die vielen Frauen in den politischen Führungsetagen Europas sind eine echte Enttäuschung. Von Frauen erwartet man viel Empathie für menschliches Leid und dass diese mäßigend in politischen Krisen eingreifen. Stattdessen sind nicht wenige von ihnen, genauso wie viele männliche Mitläufer, nicht zu bremsen, wenn es darum geht, den Ukraine-Krieg am Laufen zu halten.

Ob diese dereinst genauso vor dem Richter stehen werden, wie damals die deutsche Führungsschicht, die viel Elend über Europa gebracht hat? Jedenfalls wird kein Richter sie danach fragen, welchen Beitrag sie geleistet haben, den CO2-Gehalt der Luft in diesem Krieg nicht aus dem Ruder laufen zu lassen.

Vielen Dank für Ihre Lesezeit!

Ihr Wolfgang Fottner